Hochsensible Kinder

Bereits im Kindesalter zeigen hochsensible Menschen besondere Fähigkeiten und Bedürfnisse. Nach einer Studie sind ein Fünftel aller Menschen hochsensibel und man kann davon ausgehen, dass es weit mehr betrifft, denn in einigen Fällen wird es leider nicht erkannt. Sensibel zu sein, wird in unserer Gesellschaft als Makel angesehen, als etwas Negatives. Diese Menschen werden als „anders“ abgestempelt und „anders“ wird meistens ausgegrenzt. Mit diesem Ausgrenzen wird nicht nur Sensibilität zum Vorwurf gemacht, sondern es fordert automatisch auf, sich anzupassen. Wer besonders intensiv fühlt oder erlebt und dies durch sein Verhalten zum Ausdruck bringt, eckt an. Die Aufforderung, sich nicht so anzustellen oder nicht so ein Sensibelchen zu sein, ist nicht wirklich eine Hilfe, denn ein Hochsensibler Mensch weiß in dem Moment weder was er falsch gemacht hat, noch wie er sich verhalten soll. Hochsensible Erwachsene, die diese Besonderheiten nicht einordnen können, leben häufig ein Leben in der absoluten Anpassung, was immer eine Frage der Zeit ist, wie lange dies gut geht, da sie nie wirklich ihre eigene Natur leben. Sie stehen jeden Tag im Konflikt mit sich selbst. Diese kurzlebige Strategie wenden Kinder nicht an. Sie lernen zwangsläufig erst mit der Zeit und mit dem Umgang anderer Menschen, wie sie mit ihrem sogenannten „Makel“ in der heutigen Welt ihren Alltag überstehen können. Hohe Anforderungen von Schule und eventuelle Freizeitgestaltung, die die Sensibilität nicht berücksichtigt, machen es nicht leichter. Bis dahin versuchen sie sich irgendwie „durchzuboxen“, um in ihrem Umfeld dazuzugehören und anerkannt zu werden.

Sensibel sind wir alle…

Sensibel sind wir in der Regel alle, doch die Empfindsamkeit, in welchem Maße sie ausgeprägt ist, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Hochsensibel zu sein ist weder schlechter noch besser, es bedeutet lediglich, dass hochsensible Menschen auf Reize stärker reagieren als normal Sensible. Hochsensible nehmen Geräusche, Gerüche, Gefühle und die Stimmungen anderer Personen verstärkt wahr. Lautstärke, Stress und Hektik machen ihnen daher in einem erhöhten Maß zu schaffen.

Hochsensible ziehen sich gerne zurück…

Einige Hochsensible leben gerne zurückgezogen und beschäftigen sich am liebsten alleine. Sie meiden Gruppen nicht nur wegen den Spannungen die häufig auftreten, sondern weil sie sich nicht mit der Gruppendynamik oder auch mit einzelnen Personen nicht identifizieren können und fühlen sich daher unwohl und nicht dazugehörig. Durch die ausgeprägte Sensibilität werden Spannungen und Emotionen der anderen Gruppenmitglieder besonders wahrgenommen, auch wenn diese nicht ausgesprochen oder bewusst gezeigt werden. Das Gerechtigkeitsempfinden ist stark ausgeprägt, sodass sie sich selbst schnell angegriffen fühlen, aber auch bei anderen Betroffenen gleich mitleiden und sich in der Pflicht fühlen, verteidigen zu müssen. Gerade Kindern und Jugendlichen fällt das Abgrenzen besonders schwer, sodass das emotionale Empfinden sich körperlich bemerkbar machen kann, zum Beispiel mit Bauch- oder Kopfschmerzen oder auch extreme Müdigkeit, ausgelaugt sein, sich matt fühlen. Da sie nun häufig damit beschäftigt sind, sich zwangsläufig mit dem Außen auseinanderzusetzen und was auf sie einströmt, wird ihre Natur und wahres Wesen unterdrückt und kann kaum zum Vorschein kommen. Hobbys, Sport oder Kreativität werden somit nur bedingt gelebt, da ihnen einfach die Energie dazu fehlt. Denn diese wird dazu benötigt, deutlich zu machen, verstanden und nicht ausgeschlossen zu werden. Manche reagieren mit Rückzug, manche aber auch provokativ und aggressiv, da sie keinen anderen Weg sehen, sich mitzuteilen. Einem Erwachsenen fällt es oftmals schon schwer, seine Emotionen oder Gefühle in Worte zu fassen. Wie soll es dann ein Kind schaffen, erklären zu können, dass es täglich das Gefühl hat, im falschen Film zu sein?!
Hochsensibilität ist sehr wahrscheinlich angeboren. So steht es in der Fachliteratur. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass es genauso ist und nicht nur wahrscheinlich.

Hochsensible Kinder unterstützen…

Hochsensible Kinder können unterstützt werden, indem sie mit ihrem „Anderssein“ akzeptiert werden. Mehr die Fähigkeiten beobachten und schauen, was denn eigentlich benötigt wird, damit es dem Kind besser geht und es sich in seinem Alltag wohlfühlt und gemeinsam einen Weg finden, anstatt die Kinder in einer Art Norm reinzudrängen. Bei dem Einen sind es die festen Rituale, die sein Leitfaden sind, bei dem Anderen ist es die Abwechslung, die seinen Tag erleichtern. Die Kinder sollten bestärkt werden, dass sie genau richtig und gut sind, wie sie sind. Wir sind nicht alle gleich. Jeder ist für sich besonders und einzigartig. Warum also an Anderen Orientieren?

Der Umgang mit einem hochsensiblen Kind….
keine Angst es beißt nicht (eigentlich… ?)

Hochsensible Kinder müssen nicht in Watte gepackt werden, „nur“, weil ihre Fühler ausgeprägter sind. Sollte das Kind einige Verhaltensweisen aufzeigen, sollte man erst einmal in die Beobachtung gehen, anstatt in die Bewertung. Und dann gemeinsam schauen, was braucht das Kind und was braucht es nicht, um ein Gleichgewicht im Alltag zu finden:
– sind es feste Regeln und Routine, die ihm einen Leitfaden geben?
– ist es die Abwechslung von Lernen und Spiel?
– sollte Fernseher und das Beschäftigen mit Playstation und Co. reduziert werden, weil es Reizüberflutung auslöst?
– wie viele Termine hat das Kind denn überhaupt? Ist es noch Hobby und Spaß oder schon Verpflichtung und Stress?

Phantasiereisen können zusätzlich förderlich sein, dass das Kind eine innere Balance findet. Durch den tiefenentspannten Zustand, der durch die geführte Phantasiereise erreicht wird, kann Stress und Überreizung abgebaut werden. Leistungsdruck und die Angst zu versagen, lösen zusätzlich Überforderung aus und tragen dazu bei, dass Kinder und auch Jugendliche nicht mehr richtig in der Lage sind, sich zu entspannen.

Phantasiereisen sind unterstützend bei:
• Stress (schulische Belastung, Nervosität, emotionale Belastungen)
• eigenes Erleben verarbeiten
• Verbesserung des Körpergefühls und somit Stärkung des Selbstbewusstseins
• ADS / ADHS / Legasthenie
• Auftanken neuer Energie
• Konzentration steigern
• Erlernen von Achtsamkeit und Aufmerksamkeit